
TRW KFZ Ausrüstung GmbH
Insourcing statt prekärer Beschäftigung
Ausgangssituation
Rund 300 ArbeitnehmerInnen sollten zu fragwürdigen Bedingungen zu einem externen Provider wechseln. Für die meisten dieser 300 ArbeitnehmerInnen wäre dies kein Betriebsübergang nach § 613a BGB gewesen, da die meisten von ihnen LeiharbeitnehmerInnen waren. Viele dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren bereits seit Jahrzehnten in unterschiedlichen Beschäftigungsformen im Unternehmen beschäftigt und maßgeblich am Erfolg beteiligt. Ziel war es, möglichst viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in feste Arbeitsverhältnisse zu übernehmen.
Projekt
Gemeinsam mit der TBS und unterstützt durch die IG Metall ist es dem Betriebsrat gelungen, den Arbeitgeber mit fachlich hervorragend ausgearbeiteten betriebswirtschaftlichen Zahlen und Argumenten von der Unwirtschaftlichkeit der Auslagerung der Arbeitskräfte zu überzeugen. Flankiert wurden die Verhandlungen von einer erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit, mit der der Betriebsrat öffentlichen Druck auf den Arbeitgeber aufbauen konnte. So konnte der Betriebsrat verhindern, dass 300 Arbeitsstellen zu prekären Bedingungen ausgelagert werden. Stattdessen wurden 186 Beschäftigte unbefristet in den Betrieb übernommen.
Vorgehensweise
- frühzeitige Einbeziehung von TBS und IG Metall
- Mobilisierung der Beschäftigten
- Erstellung eines betriebswirtschaftlichen Zahlenwerks als Diskussionsgrundlage
- konsequente Verhandlungsführung
- kontinuierliche Information der Beschäftigten zu den jeweiligen Verhandlungsständen
- kontinuierliche erfolgreiche Pressearbeit
Film: TRW KFZ Ausrüstung GmbH
„Die Herangehensweise, die Expertise starker und kompetenter Partner zur Unterstützung in den Prozess einzubinden, war eine kluge strategische Entscheidung und absolut nachahmenswert für andere Betriebsräte in einer ähnlich schwierigen Situation. Vor diesem Hintergrund hält die Jury das Projekt für ein gelungenes und auf andere Betriebe übertragbares Beispiel herausragender Betriebsratsarbeit.“
Sabine Bätzing-Lichtenthäler
Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie
des Landes Rheinland-Pfalz